Hilfe – mein Kind bekommt Zähne
Wenn Kinder zahnen ist ein guter Rat oft teuer. Der Fachhandel bietet vom betäubenden Gel bis hin zum guten alten Beißring eine ganze Palette an Hilfsmitteln für zahnende Babys und ihre nicht weniger Leid geplagten Eltern an. Aber auch Oma´s, Tanten und Freundinnen kommen mit dem ein oder anderen gut gemeinten Ratschlag um die Ecke, wenn sie die völlig verschlafenen jungen Mütter sehen. Eltern sollten sich nicht gleich sorgen machen, das Zahnen ist ein ganz normaler Vorgang, wo jeder von uns einmal durch musste.
Zahnen ist keine Krankheit
Bei manchen Kindern merken es die Eltern kaum, andere Kinder „gebären“ ihre neuen Zähne regelrecht und das nicht selten unter Qualen und mit jeder Menge Geschrei. Dieser ganz normale Entwicklungsvorgang des Dentierens gehört zur Kindheit, wie das Laufen lernen oder Wachsen. Die ersten Milchzähne bahnen sich ihren Weg durch das Zahnfleisch meist im Alter von 6 bis 12 Monaten, selten früher und noch seltener kommen Babys bereits mit dem ein oder anderen Zahn zur Welt. Das Zahnen stresst den kindlichen Körper dabei enorm, zählt aber medizinisch nicht zu den Krankheiten, sondern gilt als ganz normaler Vorgang. Zweifelsohne ein Vorgang, der reichlich Energie kostet und den Körper entsprechend strapaziert.
Eindeutige Symptome
Die Symptome, sofern Eltern nicht das Glück haben, dass ihr Sprössling sang und klanglos den nächsten Zahn preisgibt, lassen zumeist eindeutige Rückschlüsse auf das baldige Erscheinen eines neuen Beißers zu. Vermehrtes Sabbern, Durchfall oder Verstopfung, Schlaflosigkeit, Fieber, Atemwegsinfekte und allgemeine Reizbarkeit gehören zu den häufigen Begleiterscheinungen für einen bevorstehenden Zahndurchbruch. Allesamt haben sie einen gemeinsamen Nenner. Ständiges Beißen auf allerlei Gegenständen, aber auch auf den eigenen Fäustchen bringt zwar ein wenig Linderung für die „Zahner“, doch durch die vermehrte Manipulation des Kindermundes gelangen auch vermehrt Bakterien und Keime in den ohnehin strapazierten Körper. Von der Mundhöhle aus breiten sie sich in den oberen Luftwegen und im Magen-Darm-Trakt aus und treiben dort ihr Unwesen. Durchfall und Co. sind das Ergebnis. Einmal ganz abgesehen von den oft roten und schmerzenden Bäckchen und der, von der vermehrten Speichelproduktion, gereizten Haut rund um den Mund.
Die Gegenmaßnahmen
Nicht alle Maßnahmen und Ratschläge greifen bei jedem Kind und so manche Mutter steht kurz vor der Verzweiflung, wenn der nächste Zahn ihres Sprösslings anrückt. Das Mittel der Wahl zeigen oft die Kinder selber – beißen. Diese Wirkung kann man durch lindernde Hilfsmittel unterstützen. Karotten aus dem Kühlschrank, eine harte Brotrinde oder eine gekühlte Veilchenwurzel werden von den Kleinen gerne als Faust-Ersatz angenommen. Auch homöopathische Zäpfchen oder kleine Traubenzuckerkügelchen (Globuli) unterstützen wirkungsvoll das Zahnen und helfen beim Kampf gegen die unangenehmen Beschwerden. Linderung versprechen auch Kühlgels zum einmassieren in das Zahnfleisch, allein die Massage wird von vielen Kinder als lindernd gegen den Druck auf das Zahnfleisch empfunden. Bernsteinketten sollen bei einigen Kindern ebenfalls zum beschwerdefreien Zahnen geführt haben, wobei diese gerne zweckentfremdet und als Beißringersatz verwendet werden. Die letzte Instanz der Hilfsmittel sollten schmerzstillende Medikamente bilden, da auch hier gilt: das Zahnen ist keine Krankheit und sollte nur bei starken Beschwerden als solche behandelt werden. Und ganz besonders wichtig ist natürlich die Zahnpflege bei Babys und Kindern. Mit dem Zähneputzen sollte ab dem ersten Zahn begonnen werden, damit die kleinen Beißerchen keine Zahnarztsorgen bereiten.
Über den Autor von Hilfe – mein Kind bekommt Zähne
Judith Schomaker nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.
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Hilfe – mein Kind bekommt Zähne wurde geschrieben am 1.10.2012 und unter den Kategorien Gesundheit, Entwicklung veröffentlicht.