Der Schnuller

Der Schnuller

Der Schnuller begleitet viele durch die Anfänge der Kindheit / Bild ©istockphoto.com/Florea Marius Catalin

Immer wieder heiß diskutiert: soll man seinem Kind einen Schnuller geben oder lieber nicht! Klar, saugen beruhigt, wirkt entspannend und tröstend, außerdem kann man den Kleinen damit ganz schnell „den Mund verbieten“ und ein wenig Ruhe genießen. Von Schnullergegner werden junge Eltern das sicherlich nicht hören, denn so viel Segen, wie in den Schnuller hineininterpretiert wird, steckt gar nicht darin. Lassen es die Nerven der Eltern zu, sollte ein Schnuller zum absolut letzten Beruhigungsmittel avancieren und am besten nur als kleine Einschlafhilfe verwendet werden, anstatt den Kleinen das Gummi- oder Latexteil zum Dauernuckeln zu überlassen.

Nachteile des Schnullers

Leider überwiegen bei Schnullern die Nachteile und so raten viele Ärzte von deren Benutzung gänzlich ab. Zum einen sind es die gesundheitlichen Nachteile, die ein Schnuller so mit sich bringt, denn er ist die ideale Quelle für Bakterien, da er nicht selten auf dem Boden landet und von hier aus direkt wieder in den kindlichen Mund wandert. Auch Pilzerkrankungen im und am Mund häufen sich bei Schnullerkindern, das ständige feuchte Milieu dient dabei als perfekter Nährboden für die Sporen. Der Zahnfehlstellung sollen kiefergerechte Schnuller, die derzeit den Markt überschwemmen vorbeugen, doch auch diese wirken ebenso schädlich auf den Kinderkiefer wie herkömmliche Schnuller, wenn sie im Dauereinsatz sind. Abgewöhnen lässt sich der Schnuller nur sehr schwer wieder, wenn er unbegrenzt zur Verfügung steht, ein dosierter Einsatz ist daher sinnvoll. Das spiegelt sich übrigens auch in der normalen kindlichen Entwicklung wieder. Kleine Kinder erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen, dazu gehört auch der Mund. Neues und Unbekanntes wird ausgiebig mit dem Mund erkundet. Steckt der Schnuller den ganzen Tag im Mund, wird dieses angeborene Verhalten unterdrückt und kann das Kind bei seiner Entwicklung zurückwerfen, da es nicht die Erfahrung des Beschmeckens kennen lernt. Auch für die Sprachentwicklung ist ein Schnuller alles andere als förderlich. Was sich anfänglich noch süß anhört, wenn das Kind mitsamt dem Schnuller im Mund die ersten Sprachversuche macht, kann sich später zu einem immensen Sprachproblem ausweiten. Beim Reden gilt daher, der Schnuller gehört nicht in den Mund. In einigen Fällen führt der Schnuller zu einer verminderten Nahrungsaufnahme beim Stillen. Der Saugtrieb ist durch den Schnuller wesentlich befriedigter, als ohne Schnuller, das Kind saugt nicht mehr so lange. Auch die unterschiedlichen Saugverhalten an Schnuller und mütterlicher Brust fördern das frühzeitige Abstillen, da die Brust immer öfter verweigert wird.

Vorteile beim Schnuller

Bewusst dosiert und frühzeitig wieder aus dem Kindermund verschwunden, kann ein Schnuller für Babys durchaus sinnvoll sein. So schlummern sie zufrieden und entspannt ein und stärken dabei noch ihre Kiefermuskeln. Allerdings sollte der Schnuller spätestens im Alter von 3 Jahren bei einem Besuch der „Schnullerfee“ der Vergangenheit angehören und nicht als ruhigstellender Dauerlutscher eingesetzt werden.

Über den Autor von Der Schnuller

Judith Schomaker

nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.

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Der Schnuller wurde geschrieben am 3.09.2013 und unter den Kategorien Entwicklung, Erstausstattung veröffentlicht.

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