Willkommen in der Trotzphase
Ihr Kind ist kaum wiederzuerkennen? Plötzlich stellt es die Ohren auf „Durchzug“, wenn Sie etwas von ihm möchten, es schreit und tobt, weil es nicht sofort seinen Willen bekommt und das Lieblingswort scheint momentan ein energisches „Nein“ zu sein? Das alles ist kein schlechter Traum, Ihr Kind steckt mitten in der Trotzphase!
Von dieser „netten“ Entwicklungsphase kann sich wohl niemand freisprechen. Irgendwann befällt die Trotzphase jedes Kind – bei einigen äußert sich diese Phase heftig, bei anderen verläuft sie weniger akut. Die erste Trotzphase (ja es folgen noch weitere) hält bei Kindern etwa zwei Jahre an und kann bei Frühstartern schon im Alter von einem Jahr beginnen, für gewöhnlich kommt der Trotzkopf jedoch mit etwa 3 Jahren zum Vorschein.
Unterschiede in der Trotzphase
Doch keine Panik, es ist nicht immer so schlimm, wie es uns häufig im Fernsehen vorgespielt wird. Nicht jedes Kind wird gleich zur wilden Furie und wirft sich voller Boshaftigkeit auf den Boden, um den ganzen Supermarkt zu unterhalten, während Mama mit hochrotem Kopf versucht, den kleinen Schreihals zu bändigen. Trotzphasen gestalten sich ganz unterschiedlich, manchmal bemerken Eltern sie kaum, lediglich der Gehorsam klappt nicht immer ganz so reibungslos, wie sie es vor der Trotzphase gewohnt waren oder „die Kleine ist mal wieder zickig“! In der Regel gehört diese Phase zum ganz natürlichen Entwicklungsprozess und muss auch als solcher angesehen werden.
Maßnahmen für die Trotzsituationen
Um bestmöglich für den Ernstfall vorbereitet zu sein, müssen Eltern ihren Kleinkindern schon frühzeitig ein wenig Hilfe in die Wiege legen. Ein geregelter Tagesablauf gehört ebenso dazu, wie eine gute Portion frischer Luft. Für die Sicherheit, die besonders während der Trotzphase vom Kind benötigt wird, vermitteln ein gut sortierter Tagesablauf und die normale Alltagsroutine dem Kind die nötige Zuverlässigkeit. Viel Bewegung an der frischen Luft baut überschüssige Energie ab und fördert zudem die Selbstständigkeit, eine gute Voraussetzung für die bevorstehende Phase. Damit der Haussegen auch in Stress-Situationen nicht in Schieflage gerät, hilft ein wenig Vertrauen in das Können der Kinder. Das fördert die Bindung zwischen Eltern und Kind und prägt die Zufriedenheit. Konsequenz ist, besonders in der Trotzphase, das Instrument der Wahl. Wenn Eltern bei Wutausbrüchen zur gewohnten Tagesordnung übergehen, anstatt Ärger zu zeigen, merkt das Kind schnell, dass ihn die Wutausbrüche nicht ans Ziel bringen. Grenzen setzen und einhalten lautet das oberste Gebot – und ist der Wutanfall auch noch so schlimm!
Bild © Kersten Schröder / pixelio.deÜber den Autor von Willkommen in der Trotzphase
Judith Schomaker nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.
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Willkommen in der Trotzphase wurde geschrieben am 12.11.2021 und unter den Kategorien Erziehung, Eltern sein veröffentlicht.