Englisch im Kindergarten – Pro und Contra
Bei dem Thema zweisprachige Erziehung im Kindergartenalter gehen die Meinungen oftmals auseinander. Selbstverständlich gibt es, wie bei den meisten Dingen im Leben, Vorteile und Nachteile in der bilingualen Spracherziehung. So wird als Nachteil gern die Verzögerung in der Entwicklung der Muttersprache genannt. Ein Vorteil ist sicherlich, dass sehr junge Kinder einfach und schnell lernen. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen es Kindern bis zu einem Alter von 6 Jahren ausgesprochen leicht fällt, eine Sprache zu lernen. Diesem Zeitfenster wird auch insgesamt die beste Lernfähigkeit zugesprochen.
Was spricht dafür, was dagegen
Pro | Contra |
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+ Optimales Lernalter für Sprachen | – Überforderung mancher Kinder |
+ Kognitive Entwicklung wird gefördert | |
+ Allgemeines besseres Sprachverständnis | |
+ Wegbereiter für die Zukunft |
Von nahezu allen Pädagogen und Sprachwissenschaftlern wird die frühe bilinguale Erziehung befürwortet. Die Vorteile überwiegen. Der Nachteil „Überforderung“ tifft meistens nur auf vereinzelte Kinder zu, die mit der Mehrsprachigkeit nicht zurecht kommen. Für diese Kinder muss natürlich individuell ein anderer Weg eingeschlagen werden.
Fremdsprache lernen – Verschiedene Sprachmodell
In großen Städte, wie München, Bonn oder Köln wird das Zweisprachen-Modell in Kindergärten teilweise schon anboten. Es gibt verschiedene Methoden, Kindergartenkindern eine Fremdsprache zu vermitteln. Beispielsweise arbeitet die Max und Mary Kita Bonn mit dem Prinzip, dass mit den Kindern innerhalb des Kindergartens ausschließlich englisch gesprochen wird. Zuhause wird mit den Kindern ganz normal Deutsch gesprochen. Die Sprachen werden somit räumlich getrennt, sodass das Lernen den Kindern leichter fällt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kids nach einer Phase der Eingewöhnung sehr gut mit diesem Sprachmodell zurechtkommen.
Ein weiteres Sprachen-Konzept ist das „eine Sprache-ein Mensch“-Prinzip. Innerhalb des Kindergartens spricht eine Erzieherin ausschließlich englisch mit den Kindern, eine andere nur deutsch. Auch in diesem Fall können die Kinder die Sprachen eindeutig zuordnen und auf diese Weise einfacher lernen.
Nachteil oder nicht?
Als Nachteil wird gern genannt, dass sich die Entwicklung der Muttersprache verzögert, wenn ein Kind mit einer zusätzlichen Sprache „belastet“ wird. In der Regel handelt es sich aber nur um eine recht kurze Zeit, in der die neuen Informationen erst einmal sortiert werden. Danach entwickeln sich beide Sprachen planmäßig weiter. Es kommt demnach nur zu einer sehr geringen Verzögerung in der Entwicklung der Muttersprache.
Erfolgreiche Testphasen
Bereits vor einigen Jahren wurden Grundsteine für das Erlernen der zweiten Sprache gelegt. So lernten Kinder im Kindergarten bereits englische Lieder, die zum besseren Verständnis der Sprache führten und in vielen Grundschulen wurde der Englisch-Unterricht ab der 1. Klasse eingeführt (hier gibt es Unterschiede in den Bundesländer). Bis zum Beginn der weiterführenden Schule, in der die zweite Fremdsprache bis dahin erst begann, hatte die Kinder bereits ein Gefühl für die Fremdsprache.
Ich bin wie Tanja der Meinung, dass Englisch im Kindergarten sinnvoll ist. Englisch ist ein Wegbereiter für die Zukunft. Auf späteren Reisen, im Auslandssemester oder im Beruf werden unsere Kinder von ihren guten Englischkenntnissen profitieren.
Über den Autor von Englisch im Kindergarten – Pro und Contra
Melanie Wander ist Mutter und Unternehmerin. In ihrer Freizeit und auch beruflich dreht sich alles um die Bedürfnisse der Kinder. Sie ließt gerne Kinderbücher mit ihrem Sohn und genießt die Zeit mit der Familie.
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Englisch im Kindergarten – Pro und Contra wurde geschrieben am 10.09.2013 und unter den Kategorien Kindergarten, Lernen veröffentlicht.