Schulfrust bekämpfen

Schulfrust bekämpfen

Probleme in der Schule sollten besprochen werden / Bild © Henry Klingberg / pixelio.de

Manche Kinder sagen es nie, bei anderen hört man ihn schon wenige Wochen nach der Einschulung. Die Rede ist von dem „ich will heute nicht zur Schule gehen“. Aber Vorsicht, meistens steckt gar nicht die Unlust auf Schule hinter der Ausrede, sondern ein ernsthaftes Problem, mit dem sich die jungen Schüler plagen.
Was die Ausredenpalette angeht, scheint diese nahezu unerschöpflich zu sein, Hauptsache das angepeilte Ziel wird erreicht: Bloß nicht in die Schule müssen. Aber wie kann es sein, dass die Lust auf Schule so plötzlich verraucht ist? Gesten noch wurde mit wahren Begeisterungsstürmen von der Schule geschwärmt und am nächsten Tag werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zu Hause bleiben zu dürfen? Bei der Ursachenforschung sollten Eltern mit Bedacht vorgehen und sich einfühlsam dem Kind nähern.

Gespräche suchen um Probleme zu klären

Aber was steckt nun wirklich hinter dem plötzlichen Schulfrust? Am ehesten kann dies das Schulkind selber beantworten und Eltern sollten ein klärendes Gespräch suchen. Stress und Vorwürfe sind dabei jedoch eher hinderlich, als dass sie das Geheimnis ans Licht bringen, daher sorgfältig die Worte wählen! Gibt es vielleicht Streitpunkte unter den Klassenkameraden oder ist gar der Schulweg eine reine Tortur für das Kind? Wird es gehänselt oder geärgert, vielleicht sogar erpresst? Manche Kinder rücken auch bei noch so besänftigenden Worten nicht mit der Sprache heraus. In dem Fall kann ein Gespräch mit dem Klassenlehrer für Klärung sorgen, denn er bekommt eventuelle Reibereien oder Konflikte unter den Schulkameraden meist direkt mit. Bei schulischen Problemen ist er genau der richtige Ansprechpartner, um den besorgten Eltern die Augen zu öffnen und Lösungsansätze zu bieten.

Selber aktiv werden und helfen

Ergibt auch dieser Punkt keine Auffälligkeiten, kann es hilfreich sein, den Schulweg des Kindes auf eigene Faust ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen. Eine unauffällige Observation desselben gibt schnell Einblicke in die Geschehnisse auf dem Weg zur Schule. Kommt es dann tatsächlich zu Auseinandersetzungen, sollten Eltern besser nicht ihre Deckung verlassen, um dem Nachwuchs zur Hilfe zu eilen, sondern erneut ein klärendes Gespräch suchen und von der Beschattung berichten. Danach können gemeinsam Lösungsansätze überlegt werden, um den Konflikt aus der Welt zu schaffen. Manchmal ist ein Kind hiermit alleine jedoch überfordert und Eltern gefordert, es bei einem Gespräch mit dem Übeltäter oder seinen Eltern zu unterstützen. Schnell wird sich, wenn alle Ungereimtheiten ausgeräumt sind, auch der Schulfrust wieder legen.

In machen Fällen ist es aber tatsächlich „nur“ eine Phase der Lustlosigkeit. Eine vorübergehende Erscheinung, die nichts mit schulischen oder zwischenmenschlichen Problemen zu tun hat. In dieser Situation heißt es abwarten und beim Kind die anfängliche Lust auf Schule wieder hervorlocken. Und wenn wir einmal ehrlich sind, so ging es uns doch früher nicht anders!

Über den Autor von Schulfrust bekämpfen

Judith Schomaker

nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.

Weitere Artikel von Judith Schomaker

Schulfrust bekämpfen wurde geschrieben am 17.10.2013 und unter den Kategorien Lernen, Schule veröffentlicht.

Eine Frage von dir? Oder einfach einen netten Kommentar? Gerne!