Babyblues – wenn junge Mütter weinen

Babyblues Mutter Depressionen

Babyblues - wenn Mütter nach der Geburt in eine Depression verfallen / Bild © Joana Croft

Endlich ist das lang ersehnte Wunschkind da. Doch anstatt glücklich zu sein, weint die frischgebackene Mutter immerzu. Keine Angst, Sie sind nicht unnormal. Beinahe jede Frau leidet zwischen dem 2. und 10.Tag nach der Geburt unter dem sogenannten „Babyblues“. Durch den plötzlichen Hormonabfall, der neuen Situation und verschiedene Ängste, kann es passieren, dass die Mutter viel empfindsamer reagiert, als es bei ihr normalerweise der Fall ist. Die Folgen sind häufiges Weinen, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung, sowie übermäßige Ängstlichkeit. Normalerweise sind diese „Hormonschwankungen“ nach spätestens 2 Wochen wie weggeblasen.

Postnatale Depression – düstere Gedanken nach der Geburt

Doch bei einigen Frauen fließt der Zustand des Babyblues in die gefürchtete Postnatale Depression. Diese Depression ähnelt zwar der üblichen Depression, doch sie ist vom Arzt viel schwerer zu diagnostizieren. Das liegt daran, dass die Mutter es versteht, die Traurigkeit perfekt zu überspielen.

Frauen, die ein Kind bekommen haben, dürfen laut der Gesellschaft nicht unglücklich sein. Ist eine Mutter aber immerzu traurig, wird sie in Schamgefühlen versinken und sie wird mit allen Mitteln versuchen, dass es niemand merkt, wie schlecht es um sie steht. Die Postnatale Depression wird daher auch „lächelnde Depression“ genannt. Dennoch wird die Mutter es nicht immer vermeiden können, dass die düsteren Gedanken überhand nehmen.

Typische Anzeichen einer Depression

Viele Anzeichen deuten auf eine Depression hin, die Entstehung ist aber mitunter schleichend. Typische Anzeichen sind Erschöpfung und Müdigkeit, Reizbarkeit und übermäßig viel Angst. Später gesellen sich Ruhe- und Schlaflosigkeit hinzu auf denen eine verminderte oder ganz ausbleibende sexuelle Libido folgt. Die Symptome können sich auch in einer anderen Reihenfolge entwickeln. Besonders markant bei dieser Depression ist es, dass die Mutter kaum oder nie weinen wird und dass sich die Depression so langsam entwickelt. Jede Äußerung der Mutter hinsichtlich Selbstmord sollte auf jeden Fall ernst genommen werden. Wahrscheinlich braucht die Frau eine unverzügliche psychologische Behandlung und Begleitung.

Postnatale Psychose – die Wochenbettdepression

Die schwerste und seltenste Form der Wochenbettdepression ist wohl die Postnatale Psychose. Diese entwickelt sich fast immer in den ersten zwei Wochen nach der Geburt. Die Mutter wirkt welt- und realitätsfremd, hat eine sehr starke motorische Unruhe und wirkt verwirrt. Diese schlimme Form kann mitunter bis zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen führen. Die betroffene Frau braucht eine kompetente Begleitung durch einen Psychiater. Bei der Postnatalen Psychose ist die Frau nicht nur eine Gefahr für sich selber, sondern auch für ihr neugeborenes Kind.

Gleichgewicht und Mutterglück finden

Die meisten Frauen werden aber schon nach wenigen Wochen nach der Geburt zu einem stabileren, inneren Gleichgewicht zurückfinden und das Mutterglück in vollen Zügen genießen können. Wichtig ist, dass die Mutter sich darüber im Klaren ist, dass sie sich für nichts schämen muss und dass sie sich Hilfe holen muss, damit sie schnell wieder gesund wird und 100 % für ihr Kind da sein kann!

Über den Autor von Babyblues – wenn junge Mütter weinen

Jasmin Hübschen-Kabuth

ist 4-fache Mutter, Ehefrau, freiberufliche Zeichnerin und Autorin. Jeden Tag kümmert sie sich um die Kinder und bei schönem Wettern erkunden sie zusammen Bayern oder verbringen lustige Tage auf dem Spielplatz oder am See. Sie schreibt selber sehr gerne auch Kindergeschichten und neben schönen Illustrationen, zeichnet sie auch Bilder für den Nachwuchs. Am Wochenende ist Familientag und zusammen mit der kleinen-großen Familie genießt sie die schöne Zeit.

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Babyblues – wenn junge Mütter weinen wurde geschrieben am 23.02.2010 und unter den Kategorien Krankheiten, Nachsorge veröffentlicht.

Ein Kommentar »

  1. Daran ist doch nur Progesteronmangel Schuld!! Die armen muttis die das nicht
    wissen tun mir so leid. Die mit schwersten Depressionen von Psychiatern
    behandelt werden. Wobei ihnen das Hormon heraus helfen wuerde. Ich hatte
    auch Baby Blues wobei ich jetzt nach vielen unregelmaessigen
    Zyklen nach der Geburt meines Sohnes sicher bin aufgrund
    eines Speicheltestes das damals bei dem Baby Blues auch
    das Hormon gefehlt hat. Die Symptome einer Oestrogendominanz hatte
    ich schon immer und demzufolge war der Progesteronmangel schon immer
    vorhanden. Basta!! Voll daneben Muttis zum Psychiater etc. abzuschieben.
    An Depressionen sind nur Hormonstorungen, Mineralstoffmangel, Lichtmangel,
    Krankenhaeuser Schuld. Wann ist das allen klar?

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