Augen auf beim Spielzeugkauf

Spielzeugkauf

Eigenverantwortung ist gefragt – Beim Spielzeugkauf auf Qualität achten

Diethylhexylphthalat, polybromierte Biphenyle oder polybromierte Diphenylether liest sich eher wie die Inhaltsbeschreibung eines Chemiebaukastens, Erwachsene würden solche Stoffe noch nicht einmal in die Hand nehmen! Kinder nehmen es sogar in den Mund! Die Rede ist von Spielzeugen und seinen Inhaltsstoffen. Ein Thema, welches in den letzten Jahren vermehrt für Publissity sorgte und bis heute immer wieder Schlagzeilen macht. Man könnte meinen, dieses Thema hat ein Dauer-Abonnement in der Presse.

Aus Kostengründen ist die Spielzeugproduktion immer mehr in so genannte „Billigländer“ verlagert worden. Der Faktor Sicherheit, sei es bei der Funktion oder der Materialzusammensetzung, wird in diesen Ländern nicht ganz so groß geschrieben, wie beispielsweise in Europa. Die Kontrollen auf Einhaltung der Sicherheit und Qualität sind eher dürftig, das mag an der Masse der Importe liegen, an mangelndem Kontrollpersonal oder an der Profitgier!

Was zählt ist der Profit

Sicherlich hinkt der Vergleich ein wenig, aber eine ähnliche Kontrollproblematik ergab sich beim Gammelfleisch-Skandal im letzten Jahr, zu viele Betriebe für zu wenig Kontrolleure. Die Versuchung etwas zu „mogeln“ wird größer, je geringer die Wahrscheinlichkeit ist, dabei ertappt zu werden.

Vielleicht liegt die Schuld aber nicht nur bei den ausländischen Produzenten, die natürlich billigst produzieren wollen und ja auch sollen. Denn, je niedriger die Produktionskosten, desto höher die Gewinnmarge – vor allem bei den Auftraggebern. Bei ihnen ist auch die Hauptverantwortung für diese Problematik zu suchen. Herstellerfirmen in Drittländern sind letztendlich nur Befehlsempfänger, die Vorgaben zu erfüllen haben und an erster Stelle steht dabei nun mal so „billig“ wie möglich zu produzieren, um den höchstmöglichen Profit einzustreichen.

Spielzeug Auswahl – Sinnvoll entgegenwirken

Eltern, Großeltern, Tante und andere Schenkende werden sich fragen, „was kann ich dagegen tun?“ Ganz einfach: Sie sind Konsument und mit ihrem Kauf entscheiden sie über diese Marktpraktiken. Denkt man nur an den „Verbraucherboykott“ der Milchprodukte, wobei dieser noch nicht einmal ein organisierter Boykott war. Der Verbraucher hat die Waren einfach nicht mehr gekauft und ist auf Vergleichsprodukte umgestiegen. Genau diese Möglichkeit besteht auch beim Kauf von Spielzeugen.

Das Hauptaugenmerk sollte daher, gerade bei Kleinstkindern, die ihre Welt noch mit dem Mund entdecken wollen, auf der Qualität liegen. Generell gilt Qualität statt Quantität, lieber etwas weniger Spielzeug kaufen, gerne etwas teurer, dafür aber von hoher Qualität. Oftmals helfen Gütezeichen, wie das GS oder TÜV Siegel, für geprüfte Sicherheit oder Testurteile von renommierten Warentestern bei der Kaufentscheidung. ­Selbst, wenn es marktwirtschaftlich nicht richtig sein mag: Achten sie einmal intensiv auf das Herstellerland und seien sie nicht überrascht, wie oft ihnen das Wort „China“ begegnet.

Über den Autor von Augen auf beim Spielzeugkauf

Judith Schomaker

nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.

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Augen auf beim Spielzeugkauf wurde geschrieben am 14.01.2010 und unter den Kategorien Babyspielzeug, Spielen veröffentlicht.

3 Kommentare »

  1. […] Nur Vorsicht, es kann süchtig machen. Das Spiel wurde in Deutschland hergestellt, ohne gefährliche Weichmacher, welche immer wieder in Kinderspielen gefunden werden, oder ähnliches. Geschrieben von […]

  2. […] beim Spielzeugkauf auf Nummer Sicher gehen möchte, kann auf besondere Qualitätsauszeichnungen achten. Ein Beispiel […]

  3. […] gutes Spielzeug wissen möchten, habe ich hier noch ein paar Lesetipps: Frau Schomaker hat die Spielzeug Auswahl kritisch hinterfragt und Frau Polcar zeigt die Anforderungen an pädagogisches Kinderspielzeug auf. Wer nun Lust auf […]

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