Der Weg zum Onkel Doktor – wie man einen guten Kinderarzt findet
Spätestens zur U2 werden sich junge Eltern zum ersten Mal mit dem Thema Kinderarzt befassen. Denn während die erste Untersuchung meist noch in der Klinik durchgeführt wird, sind Mutter und Kind zur U2 schon zu Hause und so nimmt der Kinderarzt diese wichtige Untersuchung vor. Und schon stellt sich die Frage, wie man den besten Kinderarzt findet. Von seinen eigenen Ärzten weiß man, wie oft man einen Arzt gewechselt hat, bis man „seinen“ Arzt gefunden hat – doch geht das auch bei einem Kinderarzt? Woran erkennt man, dass ein Kinderarzt genau richtig ist und man Vertrauen zu ihm haben kann?
Wie man einen guten Kinderarzt findet
Selbstverständlich kann man die Hebamme fragen oder sich im Bekannten- und Familienkreis umhören. Vielleicht gibt es ja einen Arzt, zu dem auch die Schwester oder die Schwägerin mit ihren Kindern gegangen ist. Solche Gespräche führen in vielen Fällen zu einem guten Arzt, dem man jahrelang die Treue hält. Doch wer solche Ratgeber nicht hat, muss auf sein Bauchgefühl hören. Doch es gibt einige Anhaltspunkte, an denen man erkennt, ob man den richtigen Arzt für sich und sein Kind gefunden hat.
Bauchgefühl und Intuition sind wichtige Indikatoren
Wenn man zum ersten Mal mit einem Menschen zusammentrifft, entscheiden die ersten Augenblicke über Sympathie und Antipathie. So ist es auch beim Kinderarzt. Selbst der Arzt mit dem besten Ruf kann bei der ersten Begegnung sehr unsympathisch sein. Das eigene Gefühl trügt nur selten, daher sollte die Sympathie eine Rolle bei der Arztwahl spielen. Doch auch das eigene Kind kann ein Indikator für den richtigen oder falschen Arzt sein. Selbst Säuglinge fassen nicht zu jedem Menschen gleich Vertrauen. Wer das Verhalten seines Kindes bei der ersten Untersuchung beobachtet, wird feststellen, ob es sich wohlfühlt und Vertrauen fasst.
Der Umgang mit Kind und Eltern
Dieses Gefühl wird selbstverständlich auch dadurch geprägt, wie der Arzt mit den Eltern und dem Kind umgeht. Bekanntermaßen sind Arztbesuche für Kinder Stresssituationen. Einen guten Kinderarzt erkennt man daran, wie souverän und verständnisvoll er mit aufgeregten und weinenden Kindern umgeht. Und nicht nur der Arzt, auch die Arzthelferinnen sollten gelassen und konsequent mit den kleinen Patienten umgehen können.
Junge Eltern kennen sich nicht aus mit Kinderkrankheiten. Schon das 3-Tage-Fieber kann große Ängste auslösen. Zudem ergeben sich vor allem in den ersten Monaten viele Fragen, die besorgte Eltern beschäftigen. Hier sollten Eltern beim Arztbesuch darauf achten, wie er mit ihren Ängsten und Sorgen umgeht, wie genau er die Fragen beantwortet. Dabei ist wichtig, dass er nicht mit Fachbegriffen versucht, einfache Erkrankungen zu erklären, sondern diese so erläutert, dass sie allgemein verständlich sind.
Das Umfeld der Praxis
Oft sind Kinderärzte mit einem Kinderwagen nur schwer zu erreichen und die Buggys müssen im Hausflur oder in einem separaten Schuppen untergebracht werden. Zudem sind oft die Wartezimmer so eng, dass Kinder längere Wartezeiten nicht angemessen verbringen können. Auch dies macht einen guten Kinderarzt aus: dass er auf die Bedürfnisse seiner Patienten auch in diesen Fällen Rücksicht nimmt. Eltern, die mit einem Säugling zum Kinderarzt gehen, sollten auch auf die Wickelmöglichkeiten achten. Ist die Wickelunterlage sauber und sich Tücher zur Desinfektion vorhanden? Steht die Wickelunterlage mitten im Wartezimmer oder ist ein besonderer Bereich dafür bereitgestellt?
Die Wartezeiten
Sicherlich muss man beim Kinderarzt mit längeren Wartezeiten rechnen, denn oft ist es notwendig, sich für die Patienten und ihre Eltern mehr Zeit zu nehmen. Jedoch sollte sich die Wartezeit in Grenzen halten, vor allem bei Säuglingen. Zudem sollte die Wartezeit aufgehoben sein, wenn das Kind eine ansteckende Krankheit, wie Mumps oder Röteln hat. Hier sollte die Arztpraxis so organisiert sein, dass diese Kinder sofort ins Behandlungszimmer geführt werden und nicht im Wartezimmer Platz nehmen müssen.
Die medizinische Beratung des Arztes
Niemand verlangt von Eltern, dass sie medizinische Kenntnisse benötigen und die Entscheidungen des Arztes bewerten. Doch ein guter Kinderarzt kann in der Regel sehr gut abwägen, ab wann einem Kind starke Medikamente verschrieben werden müssen. Ein Arzt, der zum Beispiel einem Baby mit Zahnungsschmerzen ein homöopathisches Medikament verschreibt, handelt sicherlich verantwortungsbewusster als ein Arzt, der mit chemischen Medikamenten gegen die Schmerzen vorgehen möchte. Auch sollte ein Arzt so gewissenhaft sein, die Sorgen und Ängste gegenüber Impfungen ernst zu nehmen und gemeinsam mit den Eltern eine Vorgehensweise erarbeiten.
Besonders wichtig ist, dass der Arzt sich immer Zeit nimmt für eine genaue Untersuchung und eventuell zur Abklärung von Diagnosen einen Kollegen hinzuzieht. Keinem Kind ist damit gedient, wenn ein Arzt zu schnell Medikamente verordnet. Diese Zeit, die der Arzt für seine Patienten aufbringt, sollte sich auch im Notfall bewähren. Ein guter Kinderarzt wird im Notfall auch nach Hause kommen und sich auch dort für Kind und Eltern die nötige Zeit nehmen.
Über den Autor von Der Weg zum Onkel Doktor – wie man einen guten Kinderarzt findet
Nicole Delenk ist Mutter von 2 Söhnen (geb. 2001 und 2009) und seit gut 2 Jahren selbständig im Bereich Büroservice, Textservice und Übersetzungen. In der Freizeit sucht sie immer wieder neue Rezepte und Spiele für die beiden Jungs und liest gern. Sie darf seit 5 Jahren mit ihren beiden Perser-Katzen unter einem Dach leben.
Weitere Artikel von Nicole Delenk
Der Weg zum Onkel Doktor – wie man einen guten Kinderarzt findet wurde geschrieben am 1.02.2010 und unter den Kategorien Beim Kinderarzt, Vorsorge veröffentlicht.