Das Familienbett

Sinnvolle Alternative oder falsche Erziehung?

Familienbett

Im Familienbett fühlen sich alle wohl, oder? / Bild © Stephanie Hofschlaeger sxu.hu

Manche Familien sehen es als Segen, andere als Fluch: das Familienbett. Vor allem junge Mütter genießen es, wenn sie nach dem Stillen weiterschlafen können, findet man doch in der ersten Zeit nach der Geburt kaum Ruhe, um das eigene Schlafbedürfnis zu stillen. Auch die Kuschelzeit kommt so nicht zu kurz. Viele Eltern fühlen sich einfach sicherer, wenn das kleine Baby neben ihnen liegt, sie Kontrolle haben über die Atmung, die Hand des Kindes halten können. Viele Eltern schlafen dadurch entspannter und schrecken auch nicht bei jedem Piep vom Kind aus dem Schlaf. Früher war das Familienbett selbstverständlich. Oft war hier der Platzmangel ausschlaggebend.

Alle sollen sich im Bett wohl fühlen

Fällt die Entscheidung für das Familienbett aus, sollte sichergestellt sein, dass sich alle damit wohl fühlen. Ist einer der Partner nicht 100% damit einverstanden, kann es schnell zu Konflikten kommen. Auch wenn ein Elternteil durch die Anwesenheit des Kindes nur schlecht oder gar nicht schläft, stellt das Familienbett keine optimale Lösung dar. Leider wächst das Familienbett nicht mit den Kindern mit. Ab 2-3 Jahren wird es daher oft ungemütlich und eng. Vielleicht ist das der perfekte Zeitpunkt, das Kind an ein eigenes Bett zu gewöhnen? Leider nicht, denn gerade ältere Kinder haben nachts Alpträume und wünschen sich mehr Nähe zu den Eltern, um in den Schlaf finden zu können. Hinzu kommt die Gewohnheit. Ist ein Kind von Anfang an gewohnt im Elternbett zu schlafen, wird man die Angewohnheit nur schwer wieder ändern können. Daran sollten Eltern auch denken, wenn sie sich für das Familienbett entscheiden.

Rauchen geht gar nicht!

Gerade die ganz Kleinen profitieren vom Familienbett. Doch nicht immer erweist sich das Schlafen bei den Eltern als ungefährlich. Vor allem Babys von Rauchern sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt am sogenannten Plötzlichen Kindstod zu sterben. Der Rauch und die anderen Schadstoffe der Zigarette hängen an der Kleidung, in der Bettwäsche und auch in den Gardinen. Babys sind den Giftstoffen hilflos ausgeliefert. Die einzige Möglichkeit, das Kind nicht zu gefährden, ist ein kompletter und sofortiger Rauchstopp!

So schläft das Baby sicher im Elternbett

Wenn man alles beachtet, klappt es auch bei den ganz Kleinen mit dem Familienbett. Am idealsten ist es, wenn das Baby im eigenen Schlafsack schläft. Zu große Kissen, schwere Decken und zu weiche Matratzen sind gefährlich. Das Baby kann viel zu leicht im Schlaf mit dem Gesicht in den großen Kissen versinken und das kann dazu führen, dass das Kind erstickt. Hat es jedoch genügend Platz und seine eigene kleine Ecke, ist es vollkommen ungefährlich. Viele Kinder schlafen im Elternbett auch viel ruhiger, vor allem die Atmung wird regelmäßiger, weil sie sich der Atmung der Mutter oder des Vaters anpasst.

Wenn Eltern das Familienbett wählen, haben sie mit Sicherheit keine falsche Entscheidung getroffen, das Baby wird auch nicht verwöhnt oder verzogen, so etwas ist in ganz jungen Jahren bei kleinen Kindern auch noch gar nicht möglich. Schwierig wird es später nur, das Kind ans eigene Bett zu gewöhnen, das sollte jedes Paar wissen.

Über den Autor von Das Familienbett

Jasmin Hübschen-Kabuth

ist 4-fache Mutter, Ehefrau, freiberufliche Zeichnerin und Autorin. Jeden Tag kümmert sie sich um die Kinder und bei schönem Wettern erkunden sie zusammen Bayern oder verbringen lustige Tage auf dem Spielplatz oder am See. Sie schreibt selber sehr gerne auch Kindergeschichten und neben schönen Illustrationen, zeichnet sie auch Bilder für den Nachwuchs. Am Wochenende ist Familientag und zusammen mit der kleinen-großen Familie genießt sie die schöne Zeit.

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Das Familienbett wurde geschrieben am 10.06.2010 und unter den Kategorien Eltern sein veröffentlicht.

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