Der Schlaf eines Babys

Viele Eltern kennen das Problem: Sie wollen sich selbst zu Bett begeben und prompt wird das Kind wach. Durchgeschlafene Nächte kennen die wenigsten Eltern im ersten Jahr. Selbst wenn es immer wieder Eltern gibt, die behaupten, ihr Kind schlafe konsequent durch. Tatsache ist, dass man schon von „Durchschlafen“ spricht, wenn das Kind 6 Stunden am Stück schläft. Zudem haben vor allem Neugeborene eine sehr kurze Tiefschlafphase. In der Regel schlafen sie 30 – 45 Min. am Stück sehr tief und kommen dann in eine Phase, in der sie nur leicht schlummern. Diese Phasen wechseln sich im Verlauf des Schlafes immer wieder ab. Wenn ein Kind wach wird, dann in der Regel während der Schlummerphasen.

Babys müssen Ihren Schlafrhythmus erst noch finden

In den ersten Lebensjahren hat ein Kind noch keine Vorstellung von einem Tag-Nacht-Rhythmus, wie ihn Erwachsene kennen. Erst nach etwa 4 Jahren zeigt ein Kind ein Verständnis dafür, dass der Tag zum Spielen und die Nacht ausschließlich zum Schlafen da sind. Bis dahin erwartet ein Kind, dass seine Bedürfnisse an erster Stelle stehen – eben auch mitten in der Nacht. Zudem erwacht in vielen Kindern mitten in der Nacht der Spieltrieb und es dauert oft bis zu zwei Stunden, bis sie wieder einschlafen. Zudem können Wachstumsschübe, Zahnen oder Krankheiten den Schlafrhythmus des Kindes empfindlich stören und dafür sorgen, dass Eltern und Kind oft die ganze Nacht auf den Beinen sind.

Vor allem Säuglinge brauchen viel Schlaf

Das Schlafbedürfnis eines Säuglings ist nicht einheitlich. Während manche Kinder 16 Stunden Schlaf am Tag brauchen, kommen einige Kinder mit viel weniger Schlaf aus. Da Säuglinge auch am Tag sehr viel schlafen, kann dies bedeuten, dass sie in der Nacht weniger schlafen. Viele Eltern sind besorgt, wenn ihre Kinder weniger als 16 Stunden schlafen. Doch diese Sorge ist unbegründet: Wenn die Schlafumgebung für das Kind angenehm ist und es nicht durch Geräusche vom Schlafen abgehalten wird, holt sich jedes Kind genau den Schlaf, den es braucht.

Die beste Schlafumgebung für das Kind

Eine gute Voraussetzung, um einen gesunden Nachtschlaf für das Kind zu gewährleisten, ist eine gesunde und angenehme Schlafumgebung. Dazu gehört, dass das Kind in der ersten Zeit neben dem Bett der Eltern schläft, aber auf gar keinen Fall im Bett der Eltern. Hier besteht die Gefahr, dass das Kind durch die Decke der Eltern überhitzt oder dass Vater oder Mutter sich auf das Kind legen. Außerdem erspart man sich manchen Ärger, wenn das Kind nach einigen Jahren dann im eigenen Bett schlafen soll.

Auch Babys brauchen Platz im Bett

Die beste Umgebung für ein Kind ist ein Bett mit genügend Platz. Das bedeutet, dass zwar ein Kuscheltier das Kind begleitet, das Bett aber sonst frei von Spielzeug sein sollte. Auch ein Kopfkissen ist am Anfang nicht nötig. Zudem sollte auf Felle oder dicke Decken verzichtet werden. Nichts ist schlimmer, als wenn ein Kind überhitzt – die Gefahr des „Plötzlichen Kindstodes“ wird dadurch gefördert. Am sinnvollsten ist ein Babyschlafsack mit leichter Fütterung im Winter und ein dünner Schlafsack oder ein Kopfkissenbezug im Sommer. Zudem sollte man das Kind immer in Rückenlage schlafen lassen, denn diese Position ermöglicht die beste Atmung. Mit der Zeit wird sich ein Kind sicherlich auch von alleine auf die Seite oder auf den Bauch drehen. Dann ist es wichtig, dass kein Kissen oder zu viele Stofftiere die Atmung des Kindes behindern und es nicht zu warm eingepackt wurde.

Ruhe ist oberstes Schlaf-Gebot

Generell sollte das Bett des Kindes an einem ruhigen Ort stehen. Grenzt das Kinderzimmer an das Elternschlafzimmer, spricht nichts dagegen, das Kinderbett von Anfang an dort unterzubringen. Wird das Baby wach, hört man es sofort. Doch es wird durch Bewegungen im Raum der Eltern nicht wach. Zusätzlich kann ein Babyfon, eventuell mit Nachtlicht, aufgestellt werden. Allerdings sollte man keine Spieluhren für Säuglinge anbringen, die in der Nacht mit Licht und Geräuschen die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich ziehen und es so vom Einschlafen abhalten.

Rituale von Anfang an

Ein Baby braucht Sicherheit und Geborgenheit, um zufrieden einschlafen zu können. Dieses Gefühl kann man schon kleinen Babys durch feste Rituale vermitteln. So sollten auch schon Neugeborene eine feste Zeit haben, in der der Tag für sie endet. Eine Kuscheleinheit vor dem Einschlafen gibt die nötige Geborgenheit und kann später durch das Vorlesen einer Geschichte ersetzt werden.

Wird das Kind in der Nacht wach, sollte es den Unterschied zum Tag spüren. Ein liebevoller Umgang ist auch in der Nacht wichtig, doch sollte man den Unterschied dadurch klar machen, dass man so wenig wie möglich mit dem Kind spricht und es nicht zum Spielen animiert. Dadurch lernen Kinder auf sanfte Weise den Unterschied zwischen Tag und Nacht.

Über den Autor von Der Schlaf eines Babys

Nicole Delenk

ist Mutter von 2 Söhnen (geb. 2001 und 2009) und seit gut 2 Jahren selbständig im Bereich Büroservice, Textservice und Übersetzungen. In der Freizeit sucht sie immer wieder neue Rezepte und Spiele für die beiden Jungs und liest gern. Sie darf seit 5 Jahren mit ihren beiden Perser-Katzen unter einem Dach leben.

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Der Schlaf eines Babys wurde geschrieben am 13.01.2010 und unter den Kategorien Entwicklung veröffentlicht.

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