BEL – Beckenendlage

Beckenendlage

Beckenendlage - wenn sich das Baby drehen soll / Bild © Bas Silderhuis sxu.hu

Normalerweise dreht sich das Kind vor der Geburt in die richtige Position. Das heißt es liegt mit dem Kopf fest im Becken. Bei ungefähr 6 % aller Schwangerschaften verharren die Ungeborenen aber stur mit dem Po sitzend in der Gebärmutter – die Beckenendlage. Auch kurz vorm errechneten Geburtstermin gibt es Möglichkeiten das Kind zu wenden.

Geburt in Beckenendlage

Eine Geburt in Beckenendlage ist für erfahrene Geburtshelfer zwar meist Routine, dennoch birgt sie einige Gefahren für die Mutter und das Kind, weswegen eine Wendung sinnvoll sein kann. Gründe für eine BEL gibt es sehr viele. Zum einen kann das Gewebe der Mutter durch vorangegangene Geburten oder genetischer Veranlagung sehr schlaff sein. Die Gebärmutter ist dann schon „ausgeleiert“ und das Kind hat einfach zu viel Bewegungsfreiraum.

Becken oder Uterus als Engpass

Das Becken oder der Uterus können auch viel zu eng sein. Der Kopf des Kindes passt dann meistens nicht in das Becken der Mutter. Eine normale Geburt ist hier nicht möglich. Daher werden auch keine Versuche zur Wendung unternommen und das Kind kommt mittels Kaiserschnitt auf die Welt.

Die Indische Brücke als Geburtshelfer

Oft wird noch vor der Geburt, manchmal sogar noch während der ersten Wehen versucht, das Kind zu drehen. Die „Indische Brücke“ kann hilfreich sein, denn bei dieser Übung lagert sich die Schwangere so, dass das Becken und die Gebärmutter möglichst hoch oben liegen. Diese Position ist für das Kind sehr unangenehm, daher drehen sich viele Kinder freiwillig.

Ãœbungen bei Beckenendlage

Ist schon einige Wochen vor der Geburt bekannt, dass das Kind sich in Beckenendlage befindet, kann die Frau diese Übung täglich im heimischen Wohnzimmer durchführen. Leider birgt diese Übungen auch einige Gefahren für die Mutter. Die Gebärmutter wiegt jetzt sechs Mal so viel, wie vor der Schwangerschaft. Bei der Übung werden die großen Venen noch mehr belastet und gedrückt, als es in normalen Positionen der Fall ist. Der Mutter kann sehr schwindelig und schwarz vor Augen werden. Am besten führt die Mutter diese Übung also nur durch, wenn sie nicht alleine zu Hause ist.

Animation am kleinen Zeh – eine chinesischen Technik

Eine andere Möglichkeit, um das Kind doch noch zu drehen, ist mit Hilfe einer chinesischen Technik. Ähnlich wie bei der Akupunktur, wird hier durch die Animierung an einem bestimmten Punkt am kleinen Zeh versucht, dass das Kind sich doch noch dreht. Natürlich führt man diese Methode aus sicherer Entfernung durch, damit sich die Mutter nicht verbrennt. Sinn dieser Animation ist es, dass das Kind sich vermehrt bewegt. Manchmal wird diese Methode auch als Vorbereitung auf die Indische Brücke angewendet und zwar dann wenn die Indische Brücke kurz vor der Geburt durchgeführt wird.

Die äußere Wendung

Die äußere Wendung ist die Lösung, welche das meiste Fingerspitzengefühl benötigt. Nur ein erfahrener Arzt kann hier unter Ultraschallkontrolle versuchen das Kind zu drehen. Vorsichtshalber wird die Mutter auf eine Narkose vorbereitet, damit im Notfall einem Kaiserschnitt nichts im Wege steht. 50% Erfolg verspricht diese Methode. Hierbei soll das Kind einen Salto rückwärts machen. Risiken sind vor allem eine Nabelschnurverwicklung oder das vorzeitige Ablösen des Mutterkuchens (Plazenta).

Über den Autor von BEL – Beckenendlage

Jasmin Hübschen-Kabuth

ist 4-fache Mutter, Ehefrau, freiberufliche Zeichnerin und Autorin. Jeden Tag kümmert sie sich um die Kinder und bei schönem Wettern erkunden sie zusammen Bayern oder verbringen lustige Tage auf dem Spielplatz oder am See. Sie schreibt selber sehr gerne auch Kindergeschichten und neben schönen Illustrationen, zeichnet sie auch Bilder für den Nachwuchs. Am Wochenende ist Familientag und zusammen mit der kleinen-großen Familie genießt sie die schöne Zeit.

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BEL – Beckenendlage wurde geschrieben am 10.03.2010 und unter den Kategorien Geburt, Geburtsvorbereitung veröffentlicht.

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