Die richtige Hebamme finden

Die Hebamme als Begleitung in der Schwangerschaft / ©istockphoto.com/Cagri Özgür

Die Hebamme begleitet schwangere Frauen seit jeher. Schon Jesus soll mithilfe von gleich zwei Hebammen auf die Welt gekommen sein. Allerdings war zu dem Zeitpunkt die Arbeit der Hebammen noch ein wenig anders, als sie von heutigen Hebammen praktiziert werden. Zu ihren Aufgabengebieten gehören neben der Geburtsvorbereitung der Geburtsbegleitung auch die Wochenbettbetreuung, Nachsorge und Rückbildungskurse. In Deutschland ist der Beruf Hebamme nur über Hebammenschule möglich, die innerhalb von drei Ausbildungsjahren sämtliche Kenntnisse zur Ausübung des Berufes vermittelt und mit einem staatlichen Examen endet. Dann bleibt es den Hebammen überlassen, ob sie freiberuflich tätig sein möchten oder an eine Klinik als Hebamme angestellt sind.

Eine Vertrauenssache

Bevor sich werdende Mütter nun für eine Hebamme entscheiden, sollte abgeklärt werden, ob insbesondere freischaffende Hebammen die Geburt auch in der gewählten Geburtsklinik begleiten können. Vielfach stehen in Krankenhäusern eigene Hebammen zur Verfügung, die die junge Mutter während der Geburt begleiten. Zur Nachsorge kann dann wieder die freie Hebamme gewählt werden. Wer jedoch lieber alles aus einer Hand möchte, der sollte diese Aspekte schon am Anfang der Schwangerschaft abklären, damit das böse Erwachen nicht erst im Kreißsaal kommt. Schließlich baut man während der gesamten Schwangerschaft ein inniges Vertrauensverhältnis zu seiner ganz persönlichen Hebamme auf, welches man während der Geburt nicht missen möchte.

Was erwarte ich von meiner Hebamme?

Sind diese Fragen im Vorfeld geklärt, sollten sich junge Mütter überlegen, was sie von ihrer Hebamme erwarten. Genügt ihnen ein Geburtsvorbereitungskurs oder soll lediglich die Nachsorge mithilfe der Hebamme erfolgen. Vielleicht wird diese aber auch nur während der Geburt gewünscht. Oft entscheiden sich junge Mütter, besonders Erstgebärende, für eine Komplettbetreuung.

Großes Leistungsspektrum

Das heißt schon zu Beginn der Schwangerschaft können die üblichen Vorsorgeuntersuchungen von der Hebamme durchgeführt werden, lediglich zu den Ultraschalluntersuchungen ist ein Arztbesuch erforderlich. Darauf folgen Geburtsvorbereitungs- und Babypflegekurse durch die gewählte Hebamme. Hier wird der richtige Umgang mit dem Säugling anhand von Puppen anschaulich gemacht und vermittelt Sicherheit. Während der Geburtsvorbereitungskurse werden den werdenden Müttern Atem- und Entspannungstechniken nahegelegt, die bei der Geburt unterstützend wirken. Auch bei der Geburt selber ist die Hebamme Helferin Nummer eins, nur bei Problemen und kommt der Arzt unterstützend hinzu. Das Wochenbett und die damit verbundenen Hilfen übernimmt ebenfalls die Hebamme. Wundheilung, Überwachung der Rückbildungsvorgänge und Hilfestellung bei der Versorgung des Babys, sowie Stillberatung gehören zu ihrem Leistungsspektrum. Auch nach Verlassen des Krankenhauses kommt die Hebamme auf Wunsch zu der jungen Familie, um bei Fragen und Problemen zu helfen. Rückbildungsgymnastik und vielfach auch spezielle Babykurse werden ebenfalls von ihr angeboten. Die Wahl der richtigen Hebamme sollte daher wohl überlegt sein, denn letztendlich begleitet sie die junge Mutter, bzw. die Familie über einen langen Zeitraum und ein Maximum an Vertrauen sollte vorhanden sein.