Kinder vor Allergien schützen
In Deutschland werden immer mehr Kinder von Allergien geplagt, jedes sechste Kind reagiert mittlerweile allergisch auf den einen oder anderen Stoff. Dabei ist die Vielfältigkeit an Allergien im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 17 Jahren wurden hierzu in einer Studie des Robert-Koch-Instituts in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung getestet, mit einem erschreckenden Ergebnis. Im Jahr 2008 litten neun Prozent der Kinder an Heuschnupfen, sieben Prozent waren durch Neurodermitis gezeichnet und drei Prozent mussten sich mit Asthma plagen – Tendenz steigend.
Versteckte Allergieauslöser
Insbesondere Kinder, in deren Familie bereits Allergien aufgetreten sind, haben ein hohes Potenzial selber einmal an einer Allergie zu erkranken, denn allergische Elternteile machen den Nachwuchs hierfür besonders empfänglich. Verwunderlich ist, dass auch der Sozialstatus eine nicht unbeträchtliche Rolle am Allergierisiko trägt. Die Vermutung, dass Kinder aus sozial schwachen Familien besonders gefährdet sind, ist jedoch ein Irrglaube. Das genaue Gegenteil ist der Fall, Kinder mit Allergien kommen häufig aus gut situierten Haushalten und das ist gar nicht so verwunderlich, wie es anmutet. Vielfach sind in diesen Familien Einzelkinder zu finden, außerdem herrschen in den eigenen vier Wänden häufig nahezu „sterile“ Hygienebedingungen. Die Infektionshäufigkeit ist somit auf ein Minimum reduziert, der kindliche Körper muss kaum gegen „Umweltgefahren“ und Krankheitserreger ankämpfen, all das sind keine guten Ausgangspositionen für ein starkes Immunsystem.
Natürlicher Schutz vor Allergien
Um das Risiko einer Allergie zu verringern und Kinder vor den Auslösern möglichst umfangreich zu schützen, sollten Eltern alle erdenklichen Möglichkeiten ausschöpfen. Zwar besteht auch dann noch die Gefahr, dass das Kind irgendwann unter einer Allergie leidet, doch das Risiko, auch für so genannte Risikokinder aus Allergikerfamilien, kann durch gezielte Maßnahmen vermindert werden. Stillen schützt vor Allergien, da sind sich Fachleute inzwischen einig. Dabei gilt, je länger das Kind mit Muttermilch versorgt wird, desto besser, generell mindestens vier Monate. Danach sollte mit einer allergenarmen Folgemilch aus dem Handel angeknüpft werden, um die Kleinen zu schützen. Auch frühzeitige Sozialkontakte zu anderen Kindern sind für den Kampf gegen Allergien von großer Bedeutung. Nur so kann sich das Immunsystem des Kindes gegen allerlei Krankheitserreger und Umwelteinflüsse ausbilden, ein besonders wirksames Instrument zum Schutz vor Allergien. Für Risikokinder gilt zudem, auch nach dem Säuglingsalter ein Auge auf die Nahrungsmittel zu halten, denn Eier, Nüsse oder Erdbeeren können Allergien auslösen. Der Kontakt zu Kaninchen, Katzen oder Meerschweinchen sollte ebenfalls so gering wie möglich gehalten werden, um das Auslösen einer Allergie im Zaum zu halten. Dass Zigarettenrauch für Kinder, ob ein Allergierisiko besteht oder nicht, tabu ist, versteht sich von selber.
Über den Autor von Kinder vor Allergien schützen
Judith Schomaker nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.
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Kinder vor Allergien schützen wurde geschrieben am 6.01.2010 und unter den Kategorien Vorsorge veröffentlicht.