Streit um neues Spielzeug vorbeugen
Das Angebot an Spielzeug für Kinder wird immer unübersichtlicher. Mit neuen Trends und populärpädagogischen Ansätzen versucht die Spielwarenindustrie in kurzen Intervallen neue Spielzeuge auf den Markt zu bringen und den Eltern damit das Geld aus der Tasche zu ziehen. Penetrante Werbung, aufeinander abgestimmte Spielefolgen und immer neuere Varianten bestehender Spielzeuge wecken zunehmend stärkeres Verlangen der Kinder nach Neuheiten und Trends bei den Spielsachen. Für die Eltern wird es immer schwieriger, dem Verlangen standzuhalten und so sind Auseinandersetzungen in der Familie über die Anschaffung neuer Spielsachen häufig an der Tagesordnung. Um diesem Reizthema vorzubeugen sollten Eltern sich auf die Attacken der Werbung vorbereiten und ihre Erziehung vorbeugen.
Spielzeug thematisch kaufen
Den Kindern wird schon beim ersten Spielzeug eine Sammelleidenschaft angeeignet. Der kindliche Drang, alles zu haben zeigt sich schon im jüngsten Kindesalter, wenn die Sprösslinge ihre Spielzeugserie immer komplett und auf dem neuesten Stand haben wollen. Kommt ein neues Männchen einer Spielzeugserie auf den Markt, muss es her, damit das Piratenschiff, das Puppenhaus oder der Bauernhof auch komplett ist. Damit der früh angeeignete Sammeltick nicht zu weit ausufert, sollten die Eltern darauf achten, nicht zu viele Spielzeugserien anzufangen. Entweder Playmobil oder Lego, entweder eine Eisenbahn von Tomas und seinen Freunden oder eine klassische Eisenbahn aus Holz und entweder Sammelkarten von Fußballspielern oder von futuristischen Weltraumstars! So kann das finanzielle Budget für Spielzeug optimal für die laufende Vervollständigung eines Themas genutzt werden.
Geschenke vorab planen
Damit die Wünsche der Kinder auch möglichst alle erfüllt werden, sollten die Geschenke von Verwandten und Freunden der Familie zu Geburtstegen, Weihnachten und sonstigen Feiertagen genutzt werden. Eltern sollten vorab mit den Schenkenden sprechen und konkrete Anregungen und Wünsche für die Geschenke nennen. So wird vermieden, dass unnütze Spielzeuge geschenkt werden und das Geld für passende Geschenke verloren geht. Wird wieder ein neues Spielethema geschenkt, geht dort gleich wieder der Drang zur Vervollständigkeit des Themas los und der teuere Kreislauf geht wieder in Gang.
Offenheit mit Thema Geld
Natürlich können den Kindern neue Themen und Spielzeuge am Spielwarenmarkt nicht vorenthalten werden. Webung und der Pausenfunk auf dem Schulhof und auch im Kindergarten sorgen dafür, dass die Kinder in Sachen Spielwaren absolut auf dem Laufenden sind und das die Kinder wissen, was Trend ist. Eltern sollten diese Wünsche anerkennen und auch akzeptieren. Sie müssen dem Kind aber auch deutlich machen, wo die Grenzen sind. Abstrakte Aussagen, wie “das ist diesen Monat nicht drin” oder “wir können ja nicht alles haben” können Kinder nicht verstehen. Und was sie nicht verstehen, können sie auch nicht akzeptieren. Zeigen Sie Ihren Kindern die finanziellen Möglichkeiten für Spielzeugkauf transparent und offen auf. Wenn das Kind weiß, dass nur 30 € im Monat für Spielzeug zur Verfügung stehen, wird es die Wertigkeit seiner Wünsche schnell einschätzen können und lernen, mit dem Geld hauszuhalten
Über den Autor von Streit um neues Spielzeug vorbeugen
Bernhard Rupieper (Jahrgang 1970) ist verheiratet und hat zwei Söhne (Jg. 05 und 08) und eine Tochter (Jg. 10). Die Familie, sowie Haus und Garten, nehmen den Großteil seiner Freizeit ein.
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Streit um neues Spielzeug vorbeugen wurde geschrieben am 23.06.2014 und unter den Kategorien Erziehung veröffentlicht.