Im Interview: Jungautor Stephan Sigg
Stephan Sigg ist Jungautor, bereits zahlreiche Bücher stammen aus seiner Feder. Darunter auch viele Kinderbücher wie „Emmas SchokoLaden“ oder „Klosterbande“. Wir wollten von ihm wissen, wie man Buchautor wird, woher die Ideen sprudeln, und wie man Kinder zum lesen motivieren kann. Stephan Sigg stellte sich bereitwillig den Fragen von elkiba. Das Interview führte Melanie Wander.
Hallo Herr Sigg, ich freue mich, dass Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit als Buchautor gewähren. Sie sind 26 Jahre und haben schon einige Bücher geschrieben. Wann haben Sie für sich das Schreiben entdeckt, gab es ein besonderes Ereignis für die Idee Ihres ersten Buches?
Sigg: Ich habe schon in der Schule gerne gelesen und geschrieben. Und es war schon als Kind ein Traum von mir, selber mal ein Buch zu veröffentlichen. Als ich dann aufs Gymnasium ging, hat das Ganze konkretere Formen angenommen. Ein ausschlaggebendes Ereignis in dem Sinn gab es nicht, das hat sich langsam entwickelt.
Die meisten Ihrer Bücher und Kurzgeschichten sind Kinderbücher. Haben Sie selbst Kinder?
Sigg: Nein, ich habe keine Kinder. Aber ich lasse mich von meiner eigenen Kindheit inspirieren – da gibt es genügend Stoff für witzige Geschichten. Und ich bin auch einer, der im Zug oder im Bus andere Menschen und Kinder beobachtet und mithört, was sie sich erzählen. Da wird man auch immer wieder neu inspiriert. Ich werde auch oft zu Lesungen in Schulen eingeladen und gebe auch Schreib-Workshops. Da wird man auch immer mit vielen neuen Ideen eingedeckt.
Woher kommen die Ideen für Ihre Geschichten?
Sigg: Eigentlich überall: Ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt und lasse mich von allen und allem inspirieren. Das kann im Bus oder in einem Café passieren, aber auch wenn ich im Kino bin und in einem Film etwas Besonderes entdecke oder beim Einkaufen.
Religion ist ein großes Thema in Ihrem Leben und spiegelt sich auch in Ihren Büchern wieder. Sie haben ein abgeschlossenes Studium der Theologie. Wollten Sie Pfarrer werden?
Sigg: Nein, Pfarrer war nie mein Ziel. Ich wollte schon immer etwas machen, das ich in irgendeiner Form mit dem Schreiben verbinden kann. Jetzt arbeite ich im kirchlichen Medienbereich und schreibe Bücher – eine tolle Kombination.
Welches Buch – außer Ihre eigenen – sollte Ihrer Meinung nach jedes Kind einmal gelesen haben?
Sigg: Das hängt natürlich sehr von den Interessen des jeweiligen Kindes ab und ob es ein Mädchen oder Junge ist. Aber ein Buch von Astrid Lindgren sollte jeder einmal gelesen haben! Zum Beispiel die Geschichten um die Kinder aus Bullerbü sind witzig, zeitlos und üben auch heute noch einen großen Zauber aus. Da kann man ganz in eine schöne Welt eintauchen und sich mit den Protagonisten mitfiebern. Ich persönlich will unbedingt einmal in diese schwedische Region reisen und sehen, ob es dort wirklich so idyllisch ist wie Astrid Lindgren beschreibt.
Viele Eltern die ihre Kinder zum lesen motivieren möchten haben starke Gegner. Welche Tipps können Sie unseren Lesern an die Hand geben, damit deren Sprösslinge die Playstation & Co. auch einmal gegen ein Buch tauschen?
Sigg: Es gibt heute so viele spannende Bücher für Kinder – früher war die Auswahl nicht so groß. Für jeden Geschmack lässt sich etwas Passendes finden. Man sollte zuerst herausfinden, welche Themen das eigene Kind interessieren. Wenn man kleinen Kindern Geschichten vorliest, erfahren sie schon früh, wie spannend es sein kann, in die Welt eines Buches einzutauchen. Es ist sicher auch keine schlechte Idee, regelmäßig mit dem Nachwuchs die Kinderabteilungen der Buchhandlungen zu durchstöbern. Da finden junge Leser vielleicht ihr neues Lieblingsbuch von ganz allein.
Über Sie war zu lesen, dass Sie als Kind ein großer Astrid Lindgrens Fan waren. Welche Bücher stehen heute in Ihrem Bücherregal?
Sigg: Ich lese heute alles Mögliche. Zum einen aus beruflichen Gründen Fachbücher, zum anderen Romane von europäischen oder amerikanischen Autoren aus der Gegenwart oder dem 20. Jahrhundert, aber auch immer wieder Biografien von interessanten Persönlichkeiten aus dem kulturellen Bereich. Meine Bücherregale sind also sehr vielseitig gefüllt.
Schreiben Sie zur Zeit an einem neuen Buch? Verraten Sie uns, um was es geht?
Sigg: Ich arbeite gerade an zwei Büchern gleichzeitig. Über den Inhalt wird aber nichts verraten. Da mache ich immer ein großes Geheimnis. Man darf aber gespannt sein und wird es dann bald auf meiner Homepage erfahren.
Vielen Dank für das interessante Interview Herr Sigg.
Wer mehr über Stephan Sigg und seine Bücher erfahren möchte, wird auf der Webseite des Jungautors fündig unter www.stephansigg.com
Über den Autor von Im Interview: Jungautor Stephan Sigg
Melanie Wander ist Mutter und Unternehmerin. In ihrer Freizeit und auch beruflich dreht sich alles um die Bedürfnisse der Kinder. Sie ließt gerne Kinderbücher mit ihrem Sohn und genießt die Zeit mit der Familie.
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Im Interview: Jungautor Stephan Sigg wurde geschrieben am 10.06.2010 und unter den Kategorien Eltern sein veröffentlicht.