Das Phänomen Nachtschreck

Nachtschreck

Der Nachtschreck hält Eltern manchmal bis zu einigen Wochen auf Trapp. Bild © Cornelia Menichelli / pixelio.de

Mitten in der Nacht werden Sie geweckt von heftigen Schreien und Weinkrämpfen Ihres Kindes. Erschrocken über die nächtliche Unruhe setzen Sie alles daran, Ihr völlig aufgelöstes Kind zu beruhigen, doch es reagiert nicht auf Sie. Herzlichen Glückwunsch, Sie erleben geraden den Nachtschreck.

Alles sieht nach einer ruhigen Nacht aus. Sie haben Ihr Kind wie immer ins Bett gebracht und ahnen nichts Böses. Doch wenige Stunden später finden Sie sich neben Ihrem Sprössling wieder und versuchen, mit allen Mitteln die grausamen Schreie abzustellen. Es hat die Augen weit aufgerissen, doch scheint Sie gar nicht wahrzunehmen, Nichts und Niemand ist in der Lage ihm in dieser Situation zu helfen. Bis nach ein paar Minuten der ganze Spuk ein Ende hat, Ihr Kind sich genüsslich in seine Decke einkuschelt und seelenruhig weiterschläft. Am nächsten Morgen erinnert sich Ihr Kind dabei an nichts.

Nachtschreck – bei Ärzten bekannt

In der Medizin ist dieses Phänomen unter dem Namen pavor nocturnus bekannt, rund 4 Prozent aller Kinder leiden darunter. Diese nächtlichen Angstanfälle bereiten Eltern dabei weitaus mehr Sorge als nötig, denn schädlich ist ein Nachtschreck nicht und mit Verhaltensstörungen hat er auch nichts zu tun. Es handelt sich hierbei um ein unvollständiges Aufwachen, meist, wenn das Kind einige Stunden geschlafen hat und sich in der Tiefschlafphase befindet. In der Regel befällt der Nachtschreck vorwiegend Jungen zwischen 2 und 7 Jahren und hält nur wenige Wochen an. Die Ausmaße können ganz unterschiedlich sein, generell tritt er im Abstand von einigen Wochen auf, erst bei nächtlich wiederkehrenden Angstzuständen über einen längeren Zeitraum werden Medikamente eingesetzt. Ansonsten verschwindet der Schreck genauso plötzlich, wie er aufgetaucht ist und hinterlässt keine Folgen.

Vorbeugung und Verhaltensregeln beim Nachtschreck

Eine Vorbeugung gegen den Nachtschreck gibt es in diesem Sinne nicht. Allerdings sollten Eltern, wenn ihre Kinder zum pavor nocturnus neigen, die Abende ruhig ausklingen lassen und reizarm gestalten. Hierdurch vermeiden sie eine Reizüberflutung, die das Kind während der Nacht in seinen Träumen verarbeiten muss. Kommt es dennoch zum Nachtschreck gilt: Ruhe bewahren. Versuchen Sie erst gar nicht, Ihr Kind aufwecken zu wollen, um dem Spuk ein Ende zu machen. Durch Rütteln, Ansprechen oder gar Anschreien kann der Nachtschreck noch verstärkt werden, aufwachen wird Ihr Kind dadurch auf jeden Fall nicht. Sie sollten jedoch in der Nähe bleiben, um Ihren Sprössling im Auge zu behalten, falls er auf Wanderschaft geht oder sich anschickt, aus dem Bett zu fallen. Spätestens eine viertel Stunde später ist dann der ganze Schreck vorbei und ihr Kind schläft weiter, als wäre nichts geschehen.

Über den Autor von Das Phänomen Nachtschreck

Judith Schomaker

nutzt als Mutter oftmals ihre eigenen Erfahrungen aus der Welt der Kinder und bannt diese gekonnt in interessante Artikel. Als freie Autorin und Journalistin gelingt es ihr so, Familie und Beruf wunderbar miteinander zu kombinieren.

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Das Phänomen Nachtschreck wurde geschrieben am 11.09.2013 und unter den Kategorien Beim Kinderarzt veröffentlicht.

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