Wie bestimmt man die Fruchtbaren Tage?

Wie man die Empfängniszeit bestimmt / Bild: © Heather Sorenson

Sobald ein Kinderwunsch besteht, sollte jede Frau wissen, wann sie ihre fruchtbaren Tage hat. Normalerweise befinden sich die fruchtbaren Tage zwischen dem 8. und 15.Tag bei einem regelmäßigen Monatszyklus von 28 Tagen. Manche Frauen spüren gar nicht, wann ihre fruchtbaren Tage beginnen, andere wiederum sind launisch oder haben ein vermehrtes sexuelles Lustempfinden. Vielleicht ist die Frau auch weinerlich oder berührungsempfindlich. Das Spiel der Hormone ist sehr komplex und so begleiten Stimmungsschwankungen oft den Eisprung. Durch die Hormonumstellung durchlebt die Frau jeden Monat auch körperliche Veränderungen. Zum Beispiel ändert sich die Konsistenz des Schleims in der Vagina. Der Schleim ist dann besonders dünn und für Spermazellen durchlässiger. Testen kann man das, indem die Frau den Schleim zwischen Zeigefinger und Daumen prüft. Dieses „spinnen“ zeigt der Frau, wann der beste Zeitpunkt für eine eventuelle Befruchtung gekommen ist. Der sogenannte Zervixschleim ist eine Absonderung aus den Drüsen des Gebärmutterhalses (Zervix). Der Schleim besteht zu 90% aus Wasser und enthält außerdem Zucker, Salz, Eiweiß, Aminosäure und Muzin (das ist ein bestimmter Schmierstoff). Normalerweise ist der Zervixschleim von fester Konsistenz und dient als natürliche Schranke gegen eindringende Bakterien oder Pilze. Außerdem hindert er die Spermazellen am Eindringen in die Gebärmutter. Nur während der fruchtbaren Tage verflüssigt sich der Schleim soweit, dass Spermien ungehindert hindurch können.

Wirkung von Hormonen auf den Zervixschleim

Der Hormonspiegel der beiden Botenstoffe Östrogen und Progesteron beeinflusst die Festigkeit des Zervixschleim direkt. Zu Beginn des Monatszyklus ist die Scheide sehr trocken. Die Drüsen am Gebärmutterhals produzieren nur wenig Schleim. Am Anfang der Mitte des Zyklus wird die Produktion von Östrogenen erhöht. Je höher der Östrogengehalt, desto mehr Schleim wird produziert. Ist der Östrogenspiegel am Höhepunkt angelangt, wird der Schleim dünn und spinnbar. Außerdem schützt der spinnbare Schleim die Spermazellen vor dem sauren Milieu in der Scheide, welches sehr giftig ist für diese. Außerhalb der fruchtbaren Tage, wenn die Spermazellen den Schleim nicht passieren können, sind sie dem sauren Milieu ungeschützt ausgesetzt. Einige Anti-Baby-Pillen unterstützen die empfängnisverhütende Wirkung des Zervixschleims, indem der Schleim durch die Einnahme der Pille noch dickflüssiger wird.

Die Rötzer-Methode

Nach den fruchtbaren Tagen, also in der zweiten Hälfte des Zyklus, wird der Schleim durch die vermehrte Produktion des Hormons Progesteron zäher und fester. Als Schleimpfropf versperrt er dann den Eingang zur Gebärmutter.
Außer der Zervixschleimmethode (Billingsmethode) gibt es noch andere Möglichkeiten der natürlichen Familienplanung. Bei der Rötzer-Methode verbindet man die Zervixschleim- mit der Basaltemperaturmethode. Bei dieser Methode wird täglich die Körpertemperatur der Frau gemessen, kurz nach dem Eisprung liegt die Temperatur einige Zehntel bis zu einem halben Grad höher als normal. Da die Spermazellen ungefähr 3-5 Tage in der Vagina und Gebärmutter überleben, ist hier die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass eine Eizelle befruchtet wird.

Bestimmung mit dem Kalender

Hermann Knaus und der Japaner Kyusaku Ogino entwickelten in den 30-er Jahren die Methode, mit der man grob geschätzt den Eisprung vorhersagen kann. Jeden Monat dokumentiert man hier die Menstruationen, am besten auf einem Kalender und kann somit die Zeit des Eisprunges eingrenzen, welcher ungefähr 12 bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Periode liegt.