Die aufregende Reise der Spermien zur Eizelle

Reise der Spermien

Die Reise der Spermien zur Eizelle ist lang und beschwerlich

Nur wenige Stunden haben die Spermazellen Zeit, um eine reife Eizelle zu befruchten. Ihr Weg dorthin ist steinig und mit vielen Hindernissen gesäumt. Nur der Stärkste kommt durch, die Zeit rennt und am Ende schafft es nur eine einzige Spermazelle bis zur Eizelle.

500 Millionen Samenzellen auf dem Weg zur Eizelle

Der Mann stößt bis zu 500 Millionen Samenzellen während seiner Ejakulation aus und mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 10 -15 Stundenkilometern fließen diese in die Vagina und treten eine sehr gefährliche Reise an, bei der es wirklich um alles oder nichts geht! Von den 500 Millionen schaffen es gerade mal 400-600 Spermazellen bis zur Eizelle. Nur eine einzige wird sie danach befruchten können. Der Mann ist also äußerst verschwenderisch, wenn es darum geht, Nachwuchs zu zeugen.

Aber was ist denn eigentlich die Ursache für so ein Selektionsprogramm?

Die Wissenschaft ist sich da noch nicht ganz sicher. Vermutet wird jedoch, dass nur durch eine ausreichende Menge von Spermazellen, eine Befruchtung wahrscheinlich ist. Viele Spermazellen haben Genveränderungen oder sind anders fehlgeformt. Hinzu kommt der schwere Weg, welchen jede Samenzelle meistern muss. Mit einer Größe von ungefähr 0,05 Millimetern und mit nur einem einzigen Fortbewegungsmittel, stehen die Chancen für die kaulquappenähnlichen Schwimmer mehr schlecht als recht.

Seminalplasma als Reiseschutz

Das Seminalplasma (das ist eine Konsistenz aus Eiweiß, Wasser und Mineralien) umgibt die Spermazellen und dient während der Reise durch die Vagina und der Gebärmutter als Unterstützung. Die Spermazellen sollen möglichst lange überleben, was bei dem sauren Milieu gar nicht so leicht ist. Außerdem sind die Schleimhäute der Vagina gespickt mit Abwehrzellen, welche die Spermazellen als fremde und potenziell gefährliche Eindringlinge erkennen und sie sogleich vernichten wollen. Rund 20 cm schaffen die winzigen Spermazellen in gut zwei Stunden. Manchmal sind sie aber auch eine ganze Woche lang unterwegs, um dann festzustellen, dass gar keine reife Eizelle mehr vorhanden ist.

Kurz vor dem Ziel: der Gebärmutterhals

Die nächste Barriere auf der risikoreichen Reise der Spermazellen ist die natürliche Schranke des Gebärmutterhalses, welcher außerhalb der fruchtbaren Tage mit einem zähen Schleimpfropf verstopft ist. Nur während der fruchtbaren Tage lockert der Schleim auf. Viele Spermazellen sind bis dahin schon verendet, einige wenige überleben in feinen Spalten des Gebärmutterhalses. Ist der Weg frei, schwimmen die Spermazellen durch die Gebärmutter Richtung Eizelle. Das eine Frau schwanger wird, obwohl sie nur während der unfruchtbaren Tage Geschlechtsverkehr hatte, liegt wohl alleine an der Tatsache, dass einige Spermien solange überlebt haben, bis die fruchtbaren Tage eingetreten sind.

Und so geht es weiter:  Die Befruchtung der Eizelle

Über den Autor von Die aufregende Reise der Spermien zur Eizelle

Jasmin Hübschen-Kabuth

ist 4-fache Mutter, Ehefrau, freiberufliche Zeichnerin und Autorin. Jeden Tag kümmert sie sich um die Kinder und bei schönem Wettern erkunden sie zusammen Bayern oder verbringen lustige Tage auf dem Spielplatz oder am See. Sie schreibt selber sehr gerne auch Kindergeschichten und neben schönen Illustrationen, zeichnet sie auch Bilder für den Nachwuchs. Am Wochenende ist Familientag und zusammen mit der kleinen-großen Familie genießt sie die schöne Zeit.

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Die aufregende Reise der Spermien zur Eizelle wurde geschrieben am 2.02.2010 und unter den Kategorien Schwangerschaftsverlauf veröffentlicht.

2 Kommentare »

  1. Hallo,

    ich habe mit meiner Freundin Spass gehabt aber nicht mit ihr geschlafen. Irgendwann kam bei mir etwas Samenflüssigkeit auf ihren Körper. Ich habe das dann mit meiner Hand weggewischt. Hinterher (bin mir nicht mir sicher) habe ich auch an mir meine Hand abgewischt, auf jeden Fall war nichts großartiges an meinen Fingern. Habe aber dann dummerweise mit meiner Hand an ihre Schamlippen gelangt. Dann zwar gleich wieder weg und sie hat auch ihre scheide mit einem Waschlappen von hinten nach vorne gründlich abgewaschen. So, jetzt habe ich Panik. Muss ich die haben? Es war auch in den fruchtbaren Tagen.

    Herzlichen Dank

    für die Antwort

  2. Hallo Michael,

    das ist uns auch schon passiert. Und ich kenne das mulmige Gefühl. Bin aber nicht schwanger geworden. War es den wirklich Samen oder nur der sogenannte Lusttropfen? So wie du es beschreibst, vermute ich, kam es nicht zum Samenerguss. Wobei auch bei Lusttropfen Samenzellen enthalten sein können, soweit ich weiß.

    Die Wahrscheinlichkeit dürfte sehr gering sein, dass deine Freundin schwanger ist. Die Möglichkeit besteht jedoch, falls wirklich Samenzellen in die Scheide gelangt sind. Falls ihr wirklich Panik habt und es noch nicht lange her ist, würde ich mir die Pille für danach holen. Die Wirksamkeit ist allerdings davon abhängig wie lange es schon her ist.

    Ich hab die Pille auch nicht vertragen. Vor zwei Jahren habe ich mir eine Spirale einsetzen lassen und bin damit zufrieden.

    Alles Liebe euch.

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